Stuckdenkmal Leutzsch

Historische Fassade neu entstehen lassen

Um 700 wird der Raum des heutigen Leipziger Stadtteils Leutzsch im Zuge der altsorbischen Landnahme besiedelt. Der Ortsname leitete sich aus dem altsorbischen Wort „Luc’s“ (Wiesen und Sumpfort) ab. Im 11. Jahrhundert werden weitere deutsche Bauern angesiedelt, wodurch der Ort einen gassendorfartigen Anbau (heute die verlängerte William-Zipperer-Straße) erfährt. 1285 verkauft der Markgraf F.T. von Landsberg das Dorf an den Merseburger Bischof. Kurze Zeit darauf spricht man von dem Ritter „Heinrich von Leutzsch“. Das Wappen des Herren von Leutzsch zeigt eine Linde mit Wurzeln und Krone, umgeben von zwei fünfblättrigen Rosen. Dieses Wappen prangt noch heute über dem Eingang vom Leutzscher Rathauses. Während des 30-jährigen Krieges wird das Dorf von schwedischen Truppen niedergebrannt. Mit Beginn der industriellen Revolution entstehen auch in Leutzsch zahlreiche Fabriken. Zum Beispiel gründete der Industrielle Franz Flemming die Flügel- und Pianomechanikfabrik. Der Ort galt als wohlhabend und dies zeigte man mit dem 1904 erbauten Rathaus. Die vielen im Jugendstil erbauten Industriellen-Villen erblühen heute wieder im alten Glanz. Zu den berühmten Bewohnern dieser Villen gehörten der Kofferfabrikant Anton Mädler, der Maler Bernhard Heisig und der Dirigent Kurt Masur. Neben den Villen in ihren parkähnlichen Grundstücken sorgt auch die unmittelbare Nähe zum Leipziger Auwald für eine ruhige, grüne Umgebung. Zum 1.1.1922 wurde Leutzsch nach Leipzig eingemeindet und zählt derzeit knapp 10000 Einwohner.